Zukunftsfähige Volksschule – warum wir handeln müssen
- remogoethe
- 8. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Die FDP Glarus hat Ende November eine Motion eingereicht, die sich mit der Zukunft unserer Volksschule beschäftigt. Konkret geht es um die Frage, wie Unterricht organisiert werden soll, damit er sowohl den Kindern wie auch den Lehrpersonen gerecht wird.
Worum geht es?
Seit Jahren setzt die Volksschule stark auf integrative Schulbildung. Das heisst, möglichst alle Kinder, unabhängig von Lernschwierigkeiten oder Förderbedarf, besuchen dieselben Regelklassen. Der Gedanke dahinter ist gut: niemand soll ausgeschlossen werden. Doch in der Praxis zeigt sich immer deutlicher, dass dieses System an seine Grenzen stösst.
Lehrpersonen berichten von übermässig heterogenen Klassen, in denen Unruhe und hoher Koordinationsaufwand zunehmen. Statt sich auf ihre eigentliche pädagogische Arbeit zu konzentrieren, sind viele Lehrerinnen und Lehrer stark mit Administration und Organisation beschäftigt. Die Qualität des Unterrichts leidet – und auch die Attraktivität des Berufs.
Was fordert die Motion?
Die FDP-Fraktion verlangt vom Regierungsrat:
Einen offenen Dialog über die Grenzen der integrativen Schulbildung.
Die (Wieder-)Eröffnung von Klassen zur besonderen Förderung im Kanton Glarus.
Damit sollen Lehrpersonen entlastet, der Unterricht ruhiger und die Bildungsqualität langfristig gesichert werden. Ziel ist es, für Kinder mit besonderen Bedürfnissen geeignete Förderangebote zu schaffen, ohne dass gleichzeitig die Regelklassen überfordert werden.
Warum jetzt?
Eine aktuelle Umfrage des Lehrerverbandes (LCH) aus dem Jahr 2024 zeigt klar: Die Heterogenität und die Integrationspraxis gehören zu den grössten Belastungsfaktoren im Schulalltag. Wenn wir nicht handeln, droht die Situation weiter zu eskalieren – mit Folgen für Kinder, Eltern und die ganze Gesellschaft.
Unser Anliegen
Es geht nicht um ein Zurückdrehen der Zeit, sondern um ein bedarfsgerechtes Bildungssystem, das funktioniert. Wir wollen eine Volksschule, die leistungsfähig bleibt, in der Lehrpersonen gerne arbeiten und in der Kinder die Förderung erhalten, die sie brauchen.




